Hinweis zum See
Seit 1981 ist der pH-Wert des Zieselsmaar auf unter 3 abgesunken. Im Zusammenhang mit dem Braunkohlentagebau sind pyrit- und markasithaltige Abraummassen umgelagert worden. Durch den Anstieg des Grundwassers werden Sulfide, z.B. Pyrit (FeS2), gelöst und fließen dem See zu. Durch den Sauerstoffgehalt des Seewassers oxidiert dieses schwefeleisenhaltige Wasser. Es fällt Eisenoxid aus, wobei gleichzeitig Schwefelsäure entsteht. Regelmäßig wird in Absprache mit dem damaligen Bundesgesundheitsamt durch Zugabe von Kalk der pH-Wert auf über 3 gehalten. Durch die Zugabe von Kalk lagern sich im Sediment größere Mengen Gips (Calciumsulfat) ab. Es hat sich, bedingt durch die Ausflockung von Eisenoxid, eine rostbraune Verfärbung des Seewassers eingestellt. Auch wird es durch die regelmäßigen Kalkzugaben immer schwieriger, durchgehend eine Sichttiefe von > 1 m einzuhalten.
Seit einigen Jahren ist zudem eine Anreicherung des Seewassers mit einigen Schwermetallen, insbesondere Kobalt und Nickel, zu beobachten. Im Rahmen einer umweltmedizinisch-toxikologischen Beurteilung des Zieselsmaars durch das Hygiene-Institut des Ruhrgebiets, Gelsenkirchen, und einer dermatologisch-gutachtlichen Beurteilung durch die Medizinische Fakultät der RWTH Aachen, wurden die Auswirkungen des ungewöhnlich hohen Säuregehalts des Badegewässers und die signifikanten Anreicherungen mit Kobalt und Nickel auf den Badegast untersucht. Danach ergeben sich folgende Warnhinweise für die Badegäste:
„Wegen des niedrigen pH-Wertes und der relativ hohen Kobalt- und Nickelkonzentration des Badewassers wird Personen mit besonders empfindlicher Haut, insbesondere bei bekannter Nickel- und Kobalt-Allergie, davon abgeraten, sich längere Zeit im Wasser aufzuhalten.“
Aus mikrobiologischer Sicht ist das Gewässer allerdings als ideal zu bezeichnen. Durch den geringen pH-Wert können Mikroorganismen in dem Badewasser nicht überleben.
Das vollständige Badegewässerprofil nach Art. 6 der EG-Badegewässerrichtlinie 2006/7/EWG erhalten Sie hier.
Weitere Messwerte und Beurteilungen erhalten Sie vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen.